Johannespassion in Großschönau

Das diesjährige sächsische Kapitel des Festivals wurde am Dienstag, 3. Oktober, in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Großschönau mit einem großartigen Werk des zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt fortgesetzt. Arvo Pärt hat die feierlichsten Passionen, die seit Heinrich Schütz in der Mitte des 17. Jahrhunderts komponiert wurden, nicht in ein extravagantes Gewand gekleidet, sondern sich für einen strengen, sparsamen musikalischen Stil entschieden, der in seiner Neutralität und Antidramatik reizvoll ist und den zentralen biblischen Text erst zur Geltung bringt. Dieses bahnbrechende kammermusikalische Werk des weltweit führenden Komponisten des 21. Jahrhunderts wurde vom weltweit anerkannten Kammerchor Martinů Voices unter der Leitung von Lukáš Vasilík aufgeführt, der die beeindruckende Schönheit dieses einzigartig gewichtigen Werks auf außergewöhnliche Weise zur Geltung brachte und dessen Kraft sogar durch den Sturm, der außerhalb der Kirchenmauern tobte, noch verstärkt wurde. Das konzentrierte Publikum belohnte die Musiker mit begeistertem Beifall. Die letzte deutsche Station in diesem Jahr ist ein Konzert der Pianistin Jitka Čechová in Seifhennersdorf, dem Sitz der Klavierfabrik Bechstein, wo sie am 14. Oktober einen Liederabend mit einem rein tschechischen Programm geben wird. Karten hier.