;

Ensemble Inégal

Ticketpreis: 190,- Kč

Messe „Lužanská“
Ensemble Inégal
Vladimír Roubal – Harmonium
Adam Viktora – Dirigent, künstlerischer Leiter

Heinrich Ignaz Biber (1644 – 1704): Rosenkranzsonaten
I. Zvěstování / Verkündigung
Georg Muffat (1645 – 1704): Apparatus Musico Organisticus
Ciacona I
Heinrich Ignaz Biber: Rosenkranzsonaten
X. Ukřižování / Kreuzigung
Georg Muffat: Apparatus Musico Organisticus
Ciacona II
Heinrich Ignaz Biber: Rosenkranzsonaten
XVI. Passacaglia
Antonín Dvořák (1841-1904): Messe D-Dur Op. 86 „Lužanská“
Kyrie
Gloria
Credo
Sanctus
Benedictus
Agnus Dei

Die Musik der alten Meister unter der Interpretation des Ensembles Inégal ist stets ein hochästhetisches Erlebnis. Zum Konzert in die Kirche des Hl. Sigmund in Stráž pod Ralskem kommt das Ensemble mit einem Programm unter dem Namen: Die Messe „Lužanská“.

Der Abendtitel verrät, dass das Konzert nicht nur ausschließlich der Barockmusik gewidmet ist, sondern dass es dem Genie von Antonín Dvořák ebenfalls Raum bietet.

Nach einem Jahr wird das Publikum erneut an den Nachlass des in Stáž geborenen Heinrich Ignaz Biber, des ausgezeichneten Geigenspielers und Komponisten, erinnert. Der Stil von Biber ist ein Kompositionsbeispiel des Hochbarocks. Sein von Zuhörern immer wieder neu entdeckendes Werk ist mit Kompositionen seiner bedeutenden Zeitgenossen vergleichbar. 

Biber studierte vermutlich am Jesuitengymnasium in Opava. Später wirkte er gemeinsam mit Pavel Josef Vejvanovský in der berühmten Erzbischöflichen Kapelle zu Kroměříž (Kremsier) und in Olomouc (Olmütz). Seinen Dienst beim Erzbischofs Karl von Liechtenstein-Kastelkorn hing er bald an den Nagel und fand Asyl an einem anderen Erzbischofshof, und zwar in Salzburg. Noch während seiner Lebzeit fand sein Werk in Salzburg große Anerkennung, weshalb ihn der Musikliebhaber Kaiser Leopold I. in den Adelsstand erhob.

Bibers Rosenkranzsonaten sind ebenfalls mit seinem Aufenthalt in Salzburg verbunden. In der Stadt hinterließ die Rosenkranzbruderschaft große Wirkung, und selbst der Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg, dem Biber das Werk widmete, zog das Rosenkranzgebet hervor.

Das Leitmotiv der Komposition sind fünfzehn Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria. Das Ensemble Inégal führte das Werk, der Kritik nach, mit Enthusiasmus, großem Einsatz und Eleganz auf. Dieser Programmteil, der an und für sich Biber gewidmet ist, verknüpft sich mit dem Werk seines Zeitgenossen, Georg Muffat, der ebenfalls in Salzburg als Musiker tätig war. Genau wie Biber befand sich auch Muffat in den Diensten des Erzbischofs. In die Ära seines musikalischen Schaffens in Salzburg gehören seine Concerti grossi, Suitten und Orgeltoccaten und auch drei Opern. In Stráž pod Ralskem erklingt aus seinem umfangreichen Werk ein Stück aus dem Kompositionszyklus Appartus Musico Organicticus, in das Muffat seine ganze Persönlichkeit des Orgelmeisters hineinlegte. Es wird für eines der bedeutendsten Orgelwerke vor der Bach-Ära gehalten.

Der Höhepunkt des Programms stellt die Dvořáks Messe D-Dur „Lužanská“ dar, die Dvořák für seinen Freund und Kunstmäzen Josef Hlávka komponierte. Dvořáks Messe „Lužanská“ ist, wie der Großteil seines Werkes, ebenfalls ein offenherziges, inniges und erstaunlich musikalisch effektives Werk. Es verbinden sich darin Freude am Leben und Demut vor der höheren Instanz, dem auch der lateinisch liturgische Text entspricht.

Das Ensemble Inégal entstand im Jahre 2000 in Prag und besteht aus hervorragenden künstlerischen Persönlichkeiten, die sich auf die Interpretation der „Alten Musik“ spezialisieren. Ein bedeutender Anlass des Ensembles war insbesondere ihre Werbung für das Werk des tschechischen Barockgiganten Jan Dismas Zelenka. Das Ensemble widmet sich jedoch nicht nur der Barockmusik. Es greift universal zu Werken von der Renaissance bis zur Gegenwart. Neben der „Alten Musik“ verzeichnet das Ensemble auf seinem Konto auch Neuaufführungen und Tonaufnahmen aus der romantischen Musik von Antonín Dvořák oder Giaccomo Rossini sowie von modernen Komponisten, wie Benjamin Britten und Arvo Pärt.

Das Ensemble konzertiert auf europäischen Prestigefestivals wie auf dem Prager Frühling,  Musica Antiqua Brugy, Oude Muziek Utrecht, Lufthansa Festival London, Aschaffenburger Bachtage, Bach Festival Riga und vielen anderen. Es produzierte viele erfolgreiche CD-Aufnahmen, die mit einer Vielzahl  bedeutender Preise (Diapason d´or, IRR Outstanding, Goldberg 5Stars u. a.) ausgezeichnet wurden. Das Ensemble wird regelmäßig in tschechischen sowie ausländischen Fernseh- und Rundfunksendern (BBC, Europäische Sendeunion EBU, Tschechisches Fernsehen, Tschechischer Rundfunk, Deutschlandradio Kultur u. a.) ausgestrahlt. Seit 2007 veranstaltet das Ensemble Inégal alljährlich einen eigenen Konzertzyklus unter dem Namen „Der tschechische Musikbarock – Entdeckungen und Überraschungen“, mit dem es den Zuhörern Neuentdeckungen bzw. wiederentdeckte Kompositionen tschechischer Barockkomponisten präsentiert. Zu den bedeutendsten Konzertpremieren gehörten Aufführungen verschiedener Werke von J. D. Zelenka, A. Vivaldi, H. I. F. Biber, S. Capricorn, J. C. F. Fischer, J. J. I. Brentner und M. Vogt.

Der Organist, Dirigent und Harmoniumspieler Adam Viktora ist auf verschiedenen Musikfestivals in ganz Europa zu sehen. Er hält Fachvorträge und konzertiert auf internationalen Orgelkongressen. Er ist als Berater in Fachkommissionen beim Restaurieren von bedeutenden historischen Orgeln tätig und nimmt Aufnahmen für europäische Rundfunk- und Fernsehsender auf. Die Aufzählung seiner Aktivitäten ist jedoch noch viel umfangreicher: Adam Viktora ist gleichzeitig Gründer und künstlerischer Leiter des einzigartigen Projektes „Das Tschechische Orgelfestival“. Er gibt Orgelunterricht am Konservatorium in Pilsen und Musiktheorie am Konservatorium in Prag. Gemeinsam mit dem Ensembles Inégal und Prager Barocksolisten, deren künstlerischer Leiter er ist, realisierte Adam Viktora unzählige neuzeitliche Konzert- und Aufnahmepremieren des europäischen Barockrepertoires.

http://www.inegal.cz/