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Martinů Voices

Ticketpreis: 250 Kč

Martinů Voices
Lukáš Vasilek – künstlerischer Leiter

Liederschaffen der deutschen Romantik
Johannes Brahms (1833–1897): Drei Quartette, Op. 31
Richard Wagner (1813–1883): Träume (Wesendonck Lieder)
Richard Wagner (1813–1883): Isoldes Liebestod (Tristan und Isolde)
Johannes Brahms (1833–1897): Vier Quartette, Op. 92
Gustav Mahler (1860–1911): Die zwei blauen Augen (Lieder eines fahrenden Gesellen)
Gustav Mahler (1860–1911): Ich bin der Welt abhanden gekommen (Rückert-Lieder)

In dem uralten Saal des Rathauses im sächsischen Zittau kehrt das Festival bereits zum dritten Mal zurück und bestätigt somit unsere gute Nachbarschaft. Diesmal stellt sich das junge ambitiöse Vokalensemble, Martinů Voices, vor. Das Abendprogramm wird dem Liedschaffen zweier großer Komponisten der deutschen Romantik, Johannes Brahms und Richard Wagner sowie Liederwerken von Gustav Mahler, dem in Böhmen gebürtigen Komponisten und Darsteller moderner Kompositionstendenzen zu Ende des 19. Jahrhunderts, gewidmet.

Brahms Quartette waren ursprünglich für Solobesetzung mit Klavierbegleitung gedacht.

Gegenwärtig wird jedoch die Kammerensembleinterpretation bevorzugt, die eine bessere Wiedergabe aller Ausdrucksdetails des Komponisten ermöglicht. Einige der Quartette benutzen deutsche Übersetzungen böhmischer und mährischer Volkslieder. Durch deren Bearbeitung erinnern sie an Dvořáks Mährische Duette.

Weder Wagner noch Mahler komponierten eigenständige Chorwerke. Ihre Liederwerke ließen ihre Nachfolger jedoch nicht ungeachtet liegen. Besonders in letzter Zeit gewinnen alte Stücke nach ihrer Bearbeitung für Chor eine neue Dimension. Eine Vielzahl von Wagners und Mahlers Liedern bearbeitete der zeitgenössische deutsche Komponist, Clytus Gottwald, für einen sechzehnstimmigen Chor a capella.

Das Vokalensemble übernimmt in diesen Kompositionen nicht nur die Originalgesanglinie, sondern ersetzt zugleich eine orchestrale Begleitung. Der resultierende Effekt ist ein berauschender Klang, der verblichene Werke unter die größten Entdeckungen der Chormusik des letzten Jahrzehntes einreiht. Diese außerordentlich interessanten und anspruchsvoll zu interpretierenden Kompositionen gewannen schnell weltweit großen Respekt.

Der Kammerchor Martinů Voices gründete sich im Jahre 2010 als Vokalensemble mit der Ambition, das Vokalschaffen auf höchstem künstlerischen Niveau zu interpretieren.

Alle seine Mitglieder sind Profis, die ihre Ausbildung an Konservatorien und Musikakademien gewannen. Trotz ihres jungen Alters besitzen sie bereits reiche künstlerische Erfahrungen, und die sensible Leitung bildet aus ihren Individualitäten eine magische Einheit mit einem riesigen Potenzial.

In der Bezeichnung des Ensembles versteckt sich der Name eines Klassikers der tschechischen Musik des 20. Jahrhunderts. Der Grund dafür war nicht die Absicht, ausschließlich das Werk von Bohuslav Martinů zu interpretieren, sondern die Bewunderung, die das Ensemble dem künstlerischen Nachlass des kosmopolitisch orientierten Komponisten aus dem ostböhmischen Ort Polička entgegenbringt. Ähnlich kosmopolitisch ist auch die künstlerische Breite des Ensembles Martinů Voices, das gleichzeitig einen Akzent auf das tschechische Schaffen legt. In seinem Repertoire spielen tschechische Werke eine bedeutende Rolle, obwohl das Ensemble den gleichen Wert auch auf das weltweite Vokalschaffen legt. Ebenso spezialisiert sich das Ensemble nicht einmal auf eine bestimmte Epoche der musikalischen und kulturellen Entwicklung. Im Gegenteil, es schreitet auf hiesigen sowie ausländischen Podien festen und freien Schrittes, der das Ensemble überall dorthin führt, wo es arbeiten und sein will. Der Repertoireumfang ist ausgesprochen breit und umfasst Vokalmusik von der Renaissance bis zur Gegenwart. Der Chor tritt vorwiegend allein auf, verzichtet aber dennoch nicht auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Solisten, Kammerensembles und Orchestern. Trotz seiner kurzen Existenzzeit gelang es ihm, in Tschechien Respekt seitens der fachlichen Öffentlichkeit zu gewinnen. Aufgrund seiner individuellen Kunst wird es überall - auf tschechischen sowie europäischen Bühnen - herzlich empfangen. Der begeisterte Arbeitsansatz des Ensembles zahlt sich besonders in diesem Jahr aus, in dem das Ensemble Martinů Voices auf dem Festival „Prager Frühling“ debütiert.

Im Dezember tritt es schließlich mit der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Jiří Bělohlávek auf, der die künstlerische Patenschaft für das Ensemble Martinů Voices übernahm.

Das Ensemble Martinů Voices arbeitet unter der Leitung des Chorleiters Lukáš Vasilek. Der junge Chorleiter absolvierte das Fach Dirigieren an der Prager Akademie der musischen Künste und das Fach Musikwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität.

Zwischen 1988 und 2009 war er Chorleiter des Foerster Kammergesangvereins, den er zum absoluten Sieg in zahlreichen internationalen Wettbewerben führte. Im Zeitraum von 2005 bis 2007 übte er die Position des zweiten Chorleiters des Opernchores im Nationaltheater aus. In den letzten Jahren widmete er sich auch dem orchestralen Dirigieren.

Seit 2007 wirkt er als Hauptchorleiter des Prager Philharmonischen Chores. Neben dem Programmstudium und der Leitung eigenständiger Konzerte, ist die Vorbereitung des Chores zur Mitwirkung in großen Kantaten-, Oratorien- und Opernprojekten Bestandteil seiner Arbeit. Dabei arbeitet er mit bedeutenden weltberühmten Dirigenten und Orchestern zusammen.

Für den Tschechischen Rundfunk nahm Lukáš Vasilek einige bedeutende Werke des tschechischen sowie weltweiten Chorschaffens auf. Bei der Realisierung weniger bekannter Opern- und Operettentitel arbeitete er für den Westdeutschen sowie Bayerischen Rundfunk. 

Im Jahre 2010 stellte Lukáš Vasilek ein Jazzvokalensemble zusammen, das er musikalisch vorbereitete, und das Bobby McFerrin auf seinen Konzerten in der Tschechischen Republik begleitete. Im gleichen Jahr gründete er den professionellen Kammerchor Martinů Voices. 

http://www.martinuvoices.cz/