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Tschechisches Kammerorchester, Vocal Concert Dresden

Abschlusskonzert

Tschechisches Kammerorchester
Andreas Sebastian Weiser
- Dirigent

Vocal Concert Dresden
Peter Kopp
- Chorleiter

Anna Hlavenková – Sopran
Markéta Cukrová – Alt
Jaroslav Březina – Tenor
Tomáš Král – Bass

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Requiem d-Moll, KV 626
* Introitus: Requiem aeternam
* Kyrie
* Sekvence: Dies irae
* Tuba mirum
* Rex tremendae majestatis
* Recordare, Jesu pie
* Confutatis maledictis
* Lacrimosa dies illa
* Offertorium: Domine Jesu Christe
* Hostias et preces
* Sanctus
* Benedictus
* Agnus Dei
* Communio: Lux aeterna

Das Requiem, die letzte Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart, ist von  Geheimnis und Rätsel umwoben. Die Tatsache, dass der Komponist während des Komponierens der Seelenmesse, die für einen unbekannten Kunden bestimmt war, verstorben ist, öffnet Raum für Spekulationen, Mythen und Legenden.

Im Requiem kombinierte Mozart für seine Zeit moderne Stilelemente mit dem Vermächtnis der Hochbarockmeister. Die Kirchenmusik war nach dem ersten Mozart-Biographen der beliebteste Bereich des Komponisten.

Er wählte eine bescheidene Orchesterbesatzung: neben den Streichern schrieb er für Trompeten, Pauken und Posaunen, Fagotte und Bassetthörner, also Instrumente mit dunkler Klangfarbe. Nach Mozarts Tod vergab die Witwe Konstanze die unvollendete Partitur einschließlich der Skizzen und Notizen einigen Komponisten zum Fertigstellen. Zum Komplettieren der Komposition trat schließlich Mozarts Schüller Franz Xaver Süssmayr an. Seine Aufgabe bestand insbesondere im Instrumentieren der meisten von Mozart komponierten Passagen, die Teile Lacrimosa und vor allem Sanctus, Benedictus und Agnus Dei mussten ergänzt werden.

Das Tschechischen Kammerorchester gründete der bekannte tschechische Dirigent Václav Talich im Jahre 1946. Im Zusammenhang mit dem Verbot von Talich´s Tätigkeit in der kommunistischen Tschechoslowakei löste sich das Orchester im Jahre 1948 freiwillig auf. Es nahm seine Tätigkeit erst im Jahre 1957 wieder auf und an Talichs Arbeit knüpfte sein Schüler Josef Vlach, Primarius des damaligen Vlachquartets auf.  Zur Zeit erlebt das Orchester bereits sein drittes Zeitalter mit den Fortsetzern der Tradition, Vlach´s Schülern und mit der neuen Generation von jungen Künstlern. Die Konzertmeisterin des Orchesters ist Josef  Vlachs Tochter Jana Vlachová und die Dirigenten sind Ondřej Kukal und Andreas Sebastian Weiser.

Andreas S. Weiser

Der Dirigent Andreas Sebastian Weiser erhielt bereits als Kind Klavier-, Cello- und später ebenfalls Dirigierunterricht und war Mitglied der namhaften Stuttgarter Hymnus Chorknaben.

Nach seinem Abitur studierte Andreas S. Weiser Dirigieren an der Hochschule der Künste im damaligen Westberlin.

Beim ersten internationalen „Arturo Toscanini Dirigier-Wettbewerb“ in Italien 1985 wurde er Finalist, worauf Einladungen verschiedener italienischer Orchester folgten.

Vocal Concert Dresden wurde 1993 von Peter Kopp als „Körnerscher Sing-Verein“ gegründet und im Frühjahr 2008 umbenannt. Das Ensemble besteht vorwiegend aus Absolventen der Dresdner Musikhochschule und ehemaligen Mitgliedern des Dresdner Kreuzchores. Das Repertoire reicht von den polyphonen Chorwerken der Renaissance bis in die Moderne, wobei der Chor für die Musik des ausgehenden 18. Jahrhunderts ein besonderes Gespür entwickelt hat.

Peter Kopp leitet seit 1993 das von ihm gegründete Vocal Concert Dresden. Nach seiner Schulzeit als Kruzianer machte er zunächst eine Ausbildung als Kirchenmusiker, der ein Studium für Chor- und Orchesterdirigieren an der Dresdner Hochschule für Musik folgte. Bereits als Student leitete er den Dresdner Bachchor.

Seit 1995 ist er Chordirigent beim Dresdner Kreuzchor, mit dessen Leitung er während einer Vakanz des Kreuzkantorats betraut war. Peter Kopp arbeitete regelmäßig als Gastdirigent bei der Bach Society Houston und gab Kurse für Chorleitung an zwei dortigen Universitäten. Über seine beiden Arbeitsschwerpunkte hinaus übernimmt er Einstudierungen bei renommierten Chören.

Anna Hlavenková studierte am Konservatorium in Teplice und bereits während des Studiums erhielt sie das Angebot des Ensembles Musica Antiqua Praha, das sich auf die historische Interpretation von Barockmusik konzentriert. Für ihre lyrische Sopranstimme und stilistisch klare Interpretation wurde sie bald zur gefragten Solistin auch für viele andere Ensembles, die sich auf die historische Interpretation der Barockmusik konzentrieren. Seit 2005 wirkt sie als Gesangprofessorin am Konservatorium in Teplice.

Die Mezzosopranistin Markéta Cukrová gehört zu den meistgefragte tschechischen Interpretinnen der Barockmusik. In Tschechien arbeitet sie mit den Ensembles Collegium Marianum, Musica Florea, Collegium 1704, Ensemble Inégal oder Collegium Gabriely Demeterové, im Ausland mit der schweizer Musique des Lumières, der polnischen Arte dei Suonatori, der italienischen Mala Punica und dem belgischen Club Mediéval zusammen. Sie ist ständiger Gast des Nationaltheaters in Prag. Markéta Cukrová nimmt für polnische, französische und italienische Rundfunkstationen auf, sie macht Soloauftritte in ganz Europa, ferner in Japan, Russland, Brazilien, Venezuella, Kolumbien und den USA.

Jaroslav Březina absolvierte das Prager Konservatorium bei Professor Zdeněk Jankovský, privat vervollkommnete er sich weiter bei Václav Zítek. Reich ist seine Konzerttätigkeit, vor allem mit Projekten des Barock- und Klassikrepertoires, auf Konzertpodien in Japan, Österreich, Norwegen, Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Seit 1993 ist er Opernsolist des Nationaltheaters in Prag, wo er viele Rollen des einheimischen und weltweiten Repertoires sang. Er arbeitet auch mit tschechischem Fernsehen zusammen (z.B. die Inszenierung der Oper von Bohuslav Martinů Hlas lesa – Stimme des Waldes). Zápisník zmizelého von Leoš Janáček führte er z. B. im Teatro Real in Madrid auf, auf den Festivals Moravský podzim und Janáčkovy Hukvaldy, im Rahmen der Konzertsaison der Tschechischen Philharmonie und in den Jahren 1998 – 2001 regelmäßig im Rahmen der Vorstellung von diesem Zyklus im Nationaltheater in Prag.

Tomáš Král besuchte das französische Matyáš Lerch Gymnasium in Brno und studierte Gesang an der Janáček Akademie der musischen Künste bei Adriana Hlavsová. Seit 2005 tritt er regelmäßig mit den Ensembles Collegium 1704 – Collegium Vocale, Collegium Marianum, Musica Florea, Capella Regia und Ensemble Inégal auf. Er arbeitet mit dem französischen Renaissanceensemble Doulce Mémoire zusammen. Weiterhin widmet er sich intensiv dem Studium der historischen Interpretation alter Musik durch aktive Teilnahme an Kursen von z. B. Julie Hasler (Versailles), Howard Crook (Paris). Zur Zeit besucht er regelmäßige Konsultationen bei Ivan Kusnjer.

1990 wählten die Jenaer Philharmoniker Andreas S. Weiser zu ihrem Chefdirigenten. Er wurde damit zum jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands.

1993 gab er ein viel beachtetes Debüt beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, als er kurzfristig für den vorgesehenen Semyon Bychkov einsprang und die Aufführung von Gustav Mahlers 9. Symphonie übernahm. Darauf folgten weitere Einladungen, unter anderen vom Cellisten Mstislav Rostropowitsch, von den Opernhäusern in Kassel oder im französischen Lille oder von den Orchestern in Bern, Leipzig oder Stuttgart. Die langfristige Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Kammerorchester begann Weiser gleichzeitig mit der Arbeit an der Staatsoper Prag im Jahre 2002.